Donnerstag, 29. Juni 2017

Mieses Zeugnis?

So reagieren Eltern richtig
Oh – mein – Gott! Viele Eltern geraten beim Blick auf die Zeugnisse ihrer Sprösslinge derzeit mächtig in Wallungen.
Doch bevor Sie schimpfen, Handyverbote aussprechen oder hektisch Nachhilfe organisieren: Atmen Sie durch, denken Sie nach – und tun Sie das Richtige.

Zehn Gedanken, die Eltern beruhigen und Ihrem Kind wirklich helfen
Ein schlechtes Zeugnis ist nicht zwingend schlecht
Und ein gutes nicht unbedingt gut! Ein "Ausreichend" kann für ein Kind das Ergebnis enormer Anstrengung sein, ein "Gut" kann einem auch zufliegen. Fragen Sie Ihr Kind: Wie zufrieden bist du und wo hast du dir besonders Mühe gegeben? Kinder können sich meist gut einschätzen und Probleme benennen (z.B. Lehrerwechsel / störende Mitschüler).
Für miese Noten gibt es Gründe
Und die müssen nicht unbedingt Faulheit, Desinteresse oder mangelnde Aufmerksamkeit sein! Ergründen Sie die Ursachen: Gibt es Probleme im Klassenverband (Mobbing), ist das Kind in eine Null-Bock-Clique geraten oder einfach nur zum ersten Mal verliebt? Krankheit, Trennung und häusliche Konflikte können ebenfalls Ursache sein.
Grusel-Zeugnisse sind auch mal wichtig
Hat ihr Kind sich hängen lassen, ist das Zeugnis die direkte Rückmeldung darauf. Es lernt: Wenn ich mich nicht anstrenge, habe ich keinen Erfolg. Das kann eine wichtige Lektion fürs Leben sein.
Ein Schlachtplan hilft mehr als Schimpfen
Fragen Sie Ihr Kind, auf welche Weise es besser werden will und welche Unterstützung gut wäre. Erarbeiten Sie konkrete Maßnahmen (z.B. in den letzten drei Ferienwoche je eine Stunde täglich lernen, feste Lernzeiten). Halten Sie das Vereinbarte schriftlich fest und lassen Sie Sohn oder Tochter unterschreiben.
Der Lehrer ist (meistens) nicht schuld
Wenn Sie daheim schlecht über den Lehrer sprechen, befreien Sie Ihr von der Verantwortung für die eigene Leistung. Sofern eine Note allerdings nicht nachvollziehbar ist, sollten Sie nachfragen. Eltern können, wenn die Lehrkraft blockt, beim Schulleiter Widerspruch gegen die Noten einlegen. Dieser prüft, wie sie zustande gekommen ist.
Strafen sind sinnlos
Stattdessen sind logische Folgen des Handelns wichtig. Wer beispielsweise ein Handyverbot verhängt, um bessere Leistungen zu erreichen, wird Trotz ernten. Wenn ein ausufernder Handykonsum Ihr Kind aber am Lernen hindert, sollten Sie im gemeinsamen Gespräch Regeln vereinbaren (handyfreie Zeiten bei den Hausaufgaben, Maximalzeiten pro Tag, Handnachtruhe). Reagieren Sie auf ein schlechtes Zeugnis nie mit Liebesentzug! Zeigen Sie Ihrem Kind: Ich stehe zu dir, aber dein Verhalten ist nicht akzeptabel.
Bestechen hilft auch nichts
Stellen Sie für gute Noten eine Belohnung (z.B. Geld, eine Reise) in Aussicht, arbeitet es möglicherweise nur für diese "Prämie". Psychologen unterscheiden zwischen intrinsischer ("Ich will es schaffen") und extrinsischer ("Ich bekomme etwas dafür") Motivation. Ein Kind, das immer belohnt wird, lernt nicht, dass Anstrengung zum Leben dazu gehört. Es denkt, dass Leistung immer von jemandem belohnt wird. Feiern Sie gute Leistungen, aber nicht mit Geld, sondern mit einem gemeinsamen Ausflug, einem schönen Picknick oder irgendetwas, das Ihrem Kind Freude macht.
Ihr Kind ist vielleicht auf der falschen Schule
Ein künstlerisch veranlagtes Kind hat mit Naturwissenschaften und Sprachen unter Umständen Probleme. Es kann ratsam sein, sich nach einer Schule mit anderem Profil umzusehen. Auch ist nicht jedes Kind auf dem Gymnasium richtig. Ein Wechsel in eine andere Schulform (am besten in der 7. oder 8. Klasse) heißt nicht, dass die Chance aufs Abi vertan ist.
45 Prozent der Studierberechtigten haben keinen Gymnasialabschluss, sondern ihre Hochschulzugangsberechtigung auf dem so genannten Zweiten Bildungsweg erworben.
Nachhilfe kann helfen
Sofern identifizierbare Gründe (Umzug, Krankheit, vorübergehendes Lern-Tief, Prüfungsvorbereitung) vorliegen und der Bedarf überschaubar (in nicht mehr als zwei Fächern) ist, ist Nachhilfe sinnvoll.
Allerdings sollte sich ein Kind, das im Unterricht nicht aufpasst, nicht drauf verlassen, dass es der Nachhilfelehrer schon richtet. Sie können Ihr Kind (vorübergehend) an den Kosten beteiligen und vereinbaren, dass es sein Geld zurück erhält, wenn es sich im folgenden Schuljahr die gesteckten Ziele erreicht hat. 
Es ist nicht Ihr Zeugnis
Viele Eltern laufen Gefahr, die eigenen Ansprüche auf ihren Nachwuchs zu übertragen und nehmen die Misserfolge des Kindes als die eigenen wahr. Solche Emotionen setzen das Kind unter Druck und verwirren es. Machen Sie Ihrem Kind klar, dass es sein Zeugnis ist und dass schlechte Schulleistungen konkrete Auswirkungen auf seine Zukunft haben können ("Lass uns doch mal schauen, für welches Praktikum du dich mit drei Fünfen bewerben kannst.) Je sachlicher Sie argumentieren und je entspannter Sie  wirken, desto mehr führen Sie Ihr Kind zur Selbstverantwortung.
Und noch ein Tipp für alle, die noch nicht Sommerferien haben
Gas geben lohnt sich noch! Besonders wenn die Note auf der Kippe steht und sich z.B. aus den Einzelnoten eine 4,5 errechnet. Wenn Ihr Kind jetzt noch ein Referat hält und mündlich verstärkt mitarbeitet, kann es die Note noch beeinflussen. Denn: Die finalen Noten stehen – auch wenn die Zeugniskonferenz schon früher stattfindet – erst am vorletzten Schultag fest!
Fachliche Beratung: Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerverbandes und Buchautor ("Wie man eine Bildungsnation an die Wand fährt"), Dr. Albert Wunsch, Psychologe, Pädagoge und Buchautor („Wo bitte geht’s nach Stanford?")

Letzter Zugriff: 29.06.2017, 8.00 Uhr
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Montag, 26. Juni 2017

Aufholjagd: Wie sinnvoll ist Nachhilfe in den Ferien?

 

Viele Eltern melden ihre Kinder zur Nachhilfe in den Ferien an, damit diese Lernstoff aufholen und Schulwissen festigen können. Die schulfreie Zeit für Nachhilfe zu nutzen, ist jedoch nur in Ausnahmefällen sinnvoll – das meinen auch Lehrerverbände.

Wann ist Nachhilfe in den Ferien sinnvoll?

Nachhilfe in den Ferien sollten Sie als Eltern nur in Ausnahmesituationen in Betracht ziehen. War Ihr Kind zum Beispiel längere Zeit krank und hat dadurch viel Unterrichtsstoff versäumt, bieten die Ferien eine Möglichkeit zum Aufholen. Auch bei einer Nachprüfung, von der die Versetzung in die nächste Klassenstufe abhängt, kommt Ihr Kind um das Lernen in den Ferien nicht herum. Nachhilfe kann dann sinnvoll sein.
Leidet Ihr Kind unter einer Lese-Rechtschreib-Schwäche oder einer Rechenschwäche, können gezieltes Training und Nachhilfe in den Ferien gerade im Grundschulalter dafür sorgen, dass der Lernstoff des vergangenen Schuljahres gefestigt wird.

Die Erholung darf nicht zu kurz kommen

Nachhilfe in den Ferien sollte jedoch nie zur Regel werden, sondern immer die Ausnahme bilden. Die Ferien gibt es schließlich nicht ohne Grund, denn die Schüler sollen sich erholen und mal für längere Zeit vom Lernen abschalten dürfen. Diese Auffassung vertreten auch Lehrerverbände, die den verstärkten Trend zur Nachhilfe in den Ferien kritisch sehen.
"Ferien sind für die Erholung von der Schulzeit da", zitiert die Nachrichtenagentur Deutscher Depeschendienst (ddp) dazu Rolf Busch, den Landesvorsitzenden des Thüringer Lehrerverbandes. "Die Schüler sollen Kinder und Jugendliche sein dürfen – da gehören auch ausreichend Pausen dazu", so Busch weiter.

Vielfältige Angebote: So behalten Sie den Überblick

Sind Sie trotzdem der Meinung, dass Ihr Kind Lernstoff aufholen muss, sollten Sie sich zunächst an den Klassenlehrer wenden, wie "welt.de" rät. Dabei sollte geklärt werden, warum Ihr Kind Probleme hat und was genau ihm schwer fällt. So können Sie gezielter nach Angeboten suchen und den Lehrer nach einer Empfehlung fragen. 
Neben speziellen Nachhilfe-Instituten die deutschlandweit vertreten sind, gibt es auch regionale Angebote, Ferienkurse oder private Lehrer. Wichtig ist vor allem, dass Ihr Kind den Nachhilfelehrer mag, denn nur wer sich wohlfühlt, kann erfolgreich lernen. Vereinbaren Sie deshalb am besten mehrere Probetermine. Keinesfalls sollten Eltern selbst Nachhilfe geben, warnt Simone Vintz, die für die Stiftung Warentest Nachhilfe getestet hat: "Da geraten die Rollen durcheinander. Mama spielt Lehrerin. Und dann ist Mama wieder Mama".

Seriöse Nachhilfe-Institute erkennen und Preise vergleichen

Bevor Sie sich für ein Nachhilfeinstitut entscheiden, sollten Sie vorab die Anmeldebedingungen prüfen. Seriöse Anbieter bieten Probestunden an und verpflichten nicht zu langfristigen Verträgen oder Vorauszahlungen. Der Vertrag sollte spätestens nach einem Vierteljahr wieder kündbar sein, so die Aktion Bildungsinformation (ABI) gegenüber "welt.de". Bei Nachhilfe in der Gruppe sollten pro Lerngruppe maximal zehn Schüler vorgesehen sein. Diese sollten zudem im selben Alter sein und die gleiche Schulform besuchen. 
Nachhilfe ist jedoch nicht billig. Je nach Bundesland liegen die Preise zwischen acht und 25 Euro pro Unterrichtsstunde. Bedenken Sie daher immer, dass eine gute Nachhilfe Ihr Kind zum selbstständigen Lernen anregt. Nachhilfe sollte immer nur für eine begrenzte Zeit in Anspruch genommen werden. Wenn Ihr Kind den Stoff auf Dauer nicht alleine bewältigen kann, ist eventuell ein Wechsel der Schulform ratsam

Mit spannenden Lernmethoden Stoff aufholen

Wenn die Nachhilfe in den Ferien stattfindet, fällt es Ihrem Kind vermutlich zunächst schwer, sich zu motivieren. Die Sonne scheint, die Freunde können spielen und ihre Freizeit genießen – da macht das Lernen zunächst keinen besonderen Spaß. Das Nachhilfeportal TutorWatch empfiehlt in den Ferien auf vielfältige Methoden zu setzen.
An dieser Stelle können die Eltern die Nachhilfe unterstützen. So muss nicht die gesamte Nachhilfe am Schreibtisch stattfinden: Exkursionen in die Natur können gerade in Fächern wie Biologie und Erdkunde sinnvoll und spannend sein, wenn die Themen passend sind. Der Vorteil der Nachhilfe in den Ferien ist, dass dann im Gegensatz zur Schulzeit auch genügend Zeit für solche Ausflüge ist. 

letzter Zugriff: 26.06.2017, 9.30 Uhr
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Mittwoch, 21. Juni 2017

Endlich Sommer :-)

 
Rostock. Diesen Mittwoch um 6.24 Uhr ist es so weit: Mit der Sommer-Sonnenwende beginnt offiziell die warme Jahreszeit. Sonne, Strand, lange Abende, knapp bekleidete Menschen, heiße Grillwürste und kühle Getränke – in keiner anderen Saison sind wir so gerne draußen. Hier sind zehn spannende und lustige OZ-Sommer-Fakten, die vielleicht auch Sie überraschen werden:
1. Im Sommer wärmt die Sonne am intensivsten. Doch das liegt nicht etwa daran, dass sie uns jetzt am nächsten wäre – im Gegenteil: Im Juni ist die Entfernung zwischen Erde und Sonne um etwa fünf Millionen Kilometer größer als beispielsweise im Dezember. Dass die Temperaturen im Sommer höher sind, hängt vielmehr mit der Neigung der Erdachse um etwa 23,5 Grad zusammen.
2. Apropos geneigte Erdachse: Sie ist auch für ein weiteres Phänomen verantwortlich. Am Mittwoch ist zwar der längste Tag des Jahres, aber nicht der Tag mit dem frühesten Sonnenaufgang oder dem spätesten -untergang. Durch die astronomische Besonderheit liegen diese Eckdaten jeweils etwa zehn Tage vor beziehungsweise hinter dem Sonnenwend-Tag.
3. Phänomen Sommerhit: Als brandheißer Kandidat für 2017 gilt „Hot 2 Touch“ von Nordlicht Felix Jaehn. Die aktuelle Nummer des Star-DJs und gebürtigen Mecklenburgers läuft im Radio rauf und runter und stürmt die Charts. Wer Gute-Laune-Beats und DJ live erleben will, ist am 15. Juli auf dem Flugplatz Neustadt-Glewe richtig. Dort legt Felix Jaehn beim Airbeat One auf.
4. Der Sommer ist  Hochzeit für Bauernregeln wie diese: „Gibt’s im Juni Donnerwetter, wird’s Getreide immer fetter“. Sollte das stimmen, können sich die Landwirte in MV freuen. Ab morgen sollen heftige Gewitter übers Land ziehen. Schön-Wetter-Freunden macht vor allem der Klassiker unter den Bauernregeln Angst: „Wie das Wetter am Siebenschläfer (27. Juni) sich verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt.“ Und das Schlimme ist: Die Regel trifft sogar häufig zu.
5. Der Sommer 2017 hat nicht nur die längsten, sondern auch  die meisten Tage: 93 und 15 Stunden sind es in diesem Jahr. Der Herbst dauert dagegen nur 90 Tage, der nächste Winter 89 Tage. Der Frühling 2017 währte 92 Tage und 19 Stunden.
6. Ganz wichtig im Sommer ist der Sonnenschutz . Hier gibt es mehr oder weniger taugliche Alternativen zur Sonnencreme: Naschkatzen schmieren sich zum Frühstück Nutella aufs Brot, doch auch auf der Haut soll die Nussnougatcreme wirken. Angeblich hat der Aufstrich Lichtschutzfaktor 9,7. Als Ersatzlotion dürfte sich Nutella trotzdem kaum durchsetzen: Sie klebt, lockt Insekten an und effektiver Sonnenschutz beginnt erst bei Faktor 20.
7. MV hat 1,6 Millionen Einwohner. Das sind rund 70 pro Quadratkilometer. In den Sommermonaten kommen noch bis zu 400 000 Urlauber gleichzeitig dazu, so dass wir an manchen Tagen die Zwei-Millionen-Grenze überschreiten.
8. Viele Urlauber kommen  mit der Bahn ins Land . Im Sommer müssten sie dabei längere Strecken in Kauf nehmen – wenn die Gleise nicht festgeschraubt wären: Durch die Wärme dehnt sich der Stahl. Alleine in MV würde das rechnerisch insgesamt bis zu 640 Meter ausmachen. Die Fahrwege aller Züge im Sommer wären dadurch insgesamt 1700 Kilometer länger.
9. Ein wichtiges Utensil im Sommer ist der Strandkorb . Er stammt aus MV: Der Rostocker Hof-Korbmachermeister Wilhelm Bartelmann gilt als Erfinder.
10. Der Begriff Sommer stammt vom germanischen  „sumera“ und ist seit dem 8. Jahrhundert belegt.

Axel Büssem
letzter Zugriff: 21.06.2017, 9.00 Uhr
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Freitag, 16. Juni 2017

Fronleichnam

Fronleichnam - was wird da eigentlich gefeiert?

In den südlichen Bundesländern haben die Menschen an diesem Donnerstag frei - weil Fronleichnam dort ein gesetzlicher Feiertag ist. Was hat es mit dem katholischen Fest auf sich?

 

Fronleichnam ist ein katholisches Fest, das immer am zweiten Donnerstag nach Pfingsten begangen wird. Die Bezeichnung leitet sich aus dem Mittelhochdeutschen ab. "Vron" steht für "Herr", "lichnam" für "Leib". Der Begriff meint also "Leib des Herrn" und hat nichts mit Leichen zu tun, wie etwa die Verballhornung "Happy Kadaver Day" suggeriert.

Fronleichnam ist in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland ein Feiertag. Außerdem bleiben in einzelnen katholischen Regionen Sachsens und Thüringens die Geschäfte und Schulen geschlossen.

Was wird mit Fronleichnam gefeiert?

Mit dem "Fest des Leibes und Blutes Christi" erinnern die Katholiken an das letzte Abendmahl Jesu. Er hatte laut Bibel den Aposteln Brot und Wein gereicht und dabei "Das ist mein Leib" und "Das ist mein Blut" gesagt. In den katholischen Messen wird dies in der Eucharistie (Kommunion) nachgefeiert - und an Fronleichnam noch einmal mit einem besonderen Fest. Es soll demonstrieren, dass Christus und damit Gott gegenwärtig ist.

Für die Katholiken ist Fronleichnam also ein Fest der Zuversicht. Weil in die traditionell stille Zeit vor Ostern keine aufwendigen Zeremonien passten, wurden sie am Ende der österlichen Zeit begangen. In vielen katholischen Gemeinden wird noch heute in bunten Prozessionen eine geweihte Hostie in einem goldverzierten Gefäß, der Monstranz, als Leib Christi durch die Straßen getragen. Seltener gibt es auch Schiffsprozessionen, etwa auf dem Rhein. Die Prozession steht sinnbildlich für das wandernde Gottesvolk in der Welt mit Christus in seiner Mitte.

Was sind die historischen Ursprünge des Festes?

Fronleichnam geht auf eine Vision der Augustinernonne Juliana von Lüttich im Jahr 1209 zurück, die der Legende nach während eines Gebetes einen kleinen schwarzen Fleck im Mond sah. Sie deutete das als Weisung dafür, dass es auch zur Feier der Eucharistie ein Fest geben müsse. Der Mond stehe für das Kirchenjahr und der Fleck zeige, dass ein solches Fest im christlichen Turnus fehle. Nach ihrem Tod machte Papst Urban IV. 1264 ein allgemeines Kirchenfest daraus. In den Jahren danach gab es dann die ersten Prozessionen, etwa in Köln.

Welche Bedeutung hat Fronleichnam in nicht-katholischen Gebieten?

Bei den evangelischen Christen wird Fronleichnam in der Regel nicht gefeiert. Dort herrscht grundsätzlich ein anderes Verständnis des Abendmahls vor. Martin Lutherbezeichnete das Fest 1527 als "allerschädlichstes Jahresfest", das keine Grundlage in der Bibel habe. Die Prozessionen sah er als götzendienerische Gotteslästerung. Unter dem Eindruck der Reformation bekamen die Fronleichnamsprozessionen für die Katholiken auch einen kämpferischen, rebellischen Charakter: Sie sollten besonders den Protestanten die Stärke des katholischen Glaubens demonstrieren.

Quelle: http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/fronleichnam-was-feiern-christen-an-diesem-tag-a-1152184.html

letzter Zugriff: 16.06.2017, 8.00 Uhr

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Donnerstag, 15. Juni 2017

Perspektiven für Jugendliche im ländlichen Raum

DJI-Studie: Perspektiven für Jugendliche im ländlichen Raum

Kein Jugendtreff, kein Bus nach 17 Uhr, kein WLAN und kaum Lehrstellen. Im Vergleich zu ihren Altersgenossen in der Stadt fühlen sich viele Landjugendliche benachteiligt. Es fehlen wohnortnahe Gymnasien, Jobs und Freizeitangebote jenseits von Schützenvereinen, freiwilliger Feuerwehr und Fußball-Clubs. Dabei betrifft die jugendliche Landflucht nicht nur den Osten Deutschlands, sondern hat längst strukturschwache Gegenden in Westdeutschland erreicht, wo der Anteil der älteren Bevölkerung ebenfalls wächst. Das DJI-Team des Projekts „Jugend im Blick – Regionale Bewältigung demografischer Entwicklungen“ fragte junge Menschen auf dem Land und politische Entscheidungsträger nach Perspektiven und stellt Handlungsoptionen für ein ineinandergreifendes Handeln von Kommunen, Land und Bund vor.

„Es gibt nur wenige Studien, die die Perspektiven von Jugendlichen auf dem Land in den Fokus nehmen“, sagt Dr. Birgit Reißig, Leiterin des Forschungsschwerpunkts „Übergänge im Jugendalter“ und Mitautorin der Studie. In strukturschwachen Regionen Westdeutschlands bahne sich inzwischen eine vergleichbare Situation wie in ländlichen Gegenden Ostdeutschlands an. Die Studie untersuchte deshalb drei Kreise in West- und fünf Kreise in Ostdeutschland, die unterschiedlich auf die demografische Entwicklung reagieren. Die Gründe, warum vor allem Jugendliche zwischen 18 und 22 Jahren ihre Heimat verlassen, sind vielfältig: Neben schlechten Ausbildungs- und Jobperspektiven sowie drohender Arbeitslosigkeit spielen auch die eingeschränkte Mobilität, verkrustete Strukturen in den Gemeinden, fehlende politische Mitspracherechte sowie die nicht vorhandene digitale Erreichbarkeit eine Rolle für die Landflucht.

Jugendliche schätzen das Landleben

Dabei erleben viele Landjugendliche ihre Heimat durchaus positiv: Sie schätzen den familiären Umgang in vertrauter Umgebung, lieben die Natur und fühlen sich sicherer als in der Stadt – allerdings nur, wenn das Gefühl von Benachteiligung und Enge nicht überwiegt. „Landjugendliche haben ein sehr unterschiedliches Freizeitverhalten, das mit dem Wunsch, die Region zu verlassen, korreliert“, erklärt Sarah Beierle, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt. Insgesamt unterscheidet die Studie vier verschiedene Freizeittypen.

  • Typ Wochenend-Freizeiter: besucht meist eine Ganztagsschule, feiert am Wochenende in der nächsten Großstadt durch und freut sich, wenn er nach der Schule seine Heimat verlassen kann.
  • Typ Jugendeinrichtungs-Nutzer: verabredet sich mit seiner Peer-Group im Jugendtreff oder am See, fürchtet die Stadt und möchte in der Region bleiben.
  • Typ Alles-in-kurzen-Distanzen-erreichbar: nutzt wohnortnah Schule, Vereine und Jugendeinrichtungen; verlässt für eine gute Ausbildung oder Job gern die Heimat. Eine Rückkehr wird nicht ausgeschlossen.
  • Typ Mehrfach-Engagierter: ist im Sportverein wie in der Jugendband aktiv, gut integriert, verfügt in Familie und Freundeskreis über Unterstützung und kann sich ebenfalls vorstellen, später in die Region zurückzukommen.

Was passieren muss, damit Jugendliche in der Region bleiben

„Viele junge Menschen auf dem Land fühlen sich nicht ernst genommen, weil sich Freizeitangebote, Fahrpläne von Bussen und Zügen und die Möglichkeiten nach politischer Teilhabe an Älteren orientieren“, so der Projektleiter Frank Tillmann. Langfristig ließe sich die Lebensqualität deutlich verbessern, wenn Kommunen beispielsweise einen kostenlosen Breitband-Internet-Hotspot in Dorf und Schulbus zur Verfügung stellten, Fahrradwege ausbauten, Ganztagsschulen, Vereine und Kirchen ihre Räume für Jugendliche nach 17 Uhr öffneten und die interkulturelle Jugendarbeit gestärkt würde. Auch empfiehlt die Studie andere Formen jugendlicher Mitbestimmung. „Mit endlosen Gemeindesitzungen, in denen die Schließung des Jugendtreffs gegen 22 Uhr verhandelt wird und der Jugendvertreter nicht mehr nach Hause kommt, weil kein Bus fährt, locken sie niemanden mehr hinter dem Ofen hervor“, sagt Frank Tillmann. Entscheidend sei es auch, Ausbildungs- und Berufsperspektiven zu verbessern, indem sich Kleinstbetriebe zu Ausbildungsverbünden zusammenschlössen, es eine mobile Bildungsberatung für Rückkehrwillige und transparentere Informationen über freie Lehrstellen und Jobs in der Region gäbe. Damit strukturschwache Regionen langfristig für junge Menschen attraktiv bleiben und werden, bedarf es einer langfristigen abgestimmten Unterstützung von Kommunen, Land und Bund – so ein zentrales Ergebnis der Studie, die von der Beauftragten der Bundesregierung für die neuen Bundesländer gefördert und finanziert wurde.

Für die Studie wurden nach verschiedenen Kriterien drei strukturschwache Landkreise mit einer hohen Jugendabwanderung in den „alten Bundesländern“, nämlich Birkenfeld in Rheinland-Pfalz, Wunsiedel im Fichtelgebirge in Bayern und der Werra-Meißner-Kreis in Hessen sowie der Kyffhäuserkreis in Thüringen, Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt, Prignitz in Brandenburg und Vorpommern-Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern ausgewählt. In jeder Untersuchungsregion wurden fünf Experteninterviews mit (jugend)politischen Akteuren sowie eine Gruppendiskussion mit fünf bis zehn Jugendlichen durchgeführt. Anhand von Indikatoren wie z.B. Beschäftigungsperspektive, Angebote der Jugendarbeit oder digitale Erreichbarkeit wurde darüber hinaus ein regionaler Teilhabeindex entwickelt, der die Unterschiede in den verschiedenen Landkreisen veranschaulicht.

Link
Abschlussbericht: Jugend im Blick – Regionale Bewältigung demografischer Entwicklungen. Projektergebnisse und Handlungsempfehlungen

Quelle

Deutsches Jugendinstitut

Quelle: http://www.familienhandbuch.de/aktuelles/neue/32532/index.php

letzter Zugriff: 15.06.2017, 20.00 Uhr

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Mittwoch, 14. Juni 2017

Hohenwieden- Konzert, Kräuterwanderung, Theater

Liebe Konzertbesucherinnen und –besucher,

heute möchte ich Sie zu drei Veranstaltungen nach Hohenwieden einladen.

 

Weltmeister des Blues zu Gast in Hohenwieden


 

Und schon wieder gibt’s einen guten Grund, sich in der 

SOS-Dorfgemeinschaft Grimmen-Hohenwieden zur Kultur 

einladen zu lassen. Wie immer zur Mitte des Jahres findet 

ein Open-air-Sommerkonzert statt. 

Das preisgekrönte Blues Duo Georg Schroeter 

& Marc Breitfelder spielt beim traditionellen Mittsommerkonzert. 

Mit gefühlvollem Klavierspiel, unverwechselbarer Blues Stimme 

und einer atemberaubenden, virtuosen und einmaligen Spieltechnik 

auf der Mundharmonika begeistern Georg Schroeter und 

Marc Breitfelder viele Konzertbesucher weltweit. 

Der Klavierbauer- und stimmer, Georg Schroeter, hat sein Handwerk 

von der Pieke auf gelernt. Er ist einer der bekanntesten 

Boogie- und Rock-Interpreten, nicht nur hierzulande und im 

europäischen Ausland, sondern auch in den USA. 

Auch Marc Breitfelder hat zehn Jahre lang Klavier gespielt. 

Aber auf der Mundharmonika ist er Autodidakt - und zwar deshalb, 

weil es keine Lehrer gibt. In der Mundharmonika-Szene funktioniert 

das Lernen durch Zuhören, Abschauen und vor allem durch 

eigenes Probieren. 

Als Duo sind beide seit 32 Jahren zusammen und spielen überwiegend 

Eigenkompositionen, aber auch  Coverversionen von Chuck Berry und anderen.

 

Sollte das Wetter einen Strich durch die open-air-Rechnung machen, 

findet die Veranstaltung im Dorfhaussaal und im Foyer statt. 

Für das leibliche Wohl wird ab 19.00 Uhr selbstverständlich

 wie immer gesorgt. Auch unser Hofladen wird an diesem Abend 

geöffnet sein. 

Die Hohenwiedener freuen sich auf zahlreiche „Mittsommergäste“.

 

Welche Kräuter wachsen ohne unser Zutun, wie können wir diese 

Wildkräuter nutzen? Antworten auf diese Fragen erfahren Teilnehmer 

bei einer Kräuterwanderung zu der die SOS-Dorfgemeinschaft Hohenwieden 

am Sonntag, 25. Juni um 15.00 Uhr  einlädt. Dazu gibt es interessante 

Infos aus der Geschichte der Kräuterverwendung in der Küche, 

in der Volksmedizin, zu Sammelzeitpunkten und zu Sammelorten. 

Anschließend wird es eine kleine Kräuter-Pestoverkostung geben.

Aufgrund der hohen Nachfrage im letzten Jahr, bitten wir um eine 

telefonische Anmeldung (038326/654446). 

Alle Interessierten treffen sich um 15.00 vor dem Café 

der Dorfgemeinschaft. Der Erfahrungsaustausch kann dann 

im Café fortgesetzt werden. 

Ein kleiner Unkostenbeitrag für die Wanderung von 2 € ist zu entrichten.

 

„Reinecke Fuchs“

Die Bewohner der SOS-Dorfgemeinschaft Hohenwieden entführen 

ihr Publikum mit ihrem neuen Theaterstück in die fabelhafte Welt 

des Reinecke Fuchs. König Nobel der mächtige Löwe hat alle Hände voll zu tun. 

Eigentlich möchte er nur feiern und fröhlich sein und mit allen 

seinen Untertanen das jährliche Hoffest genießen. 

Aber die Tiere, die zum Fest gekommen sind, fangen laut an zu klagen, 

denn Reinecke hat ihnen wieder so viel Leid angetan. Sie fordern den König auf, 

endlich etwas gegen den heimtückischen Bösewicht zu unternehmen. 

Reinecke aber ist sehr schlau, wie wir wissen und schreckt vor keiner Untat zurück. 

So einfach lässt der sich bestimmt nicht fangen, mal sehen, ob es gelingt. 

Ein witziges und unterhaltsames Spiel mit Masken und Musik, 

präsentiert für Kinder und Erwachsene von der Theatergruppe Hohenwieden.

Das Theaterstück wird im Dorfsaal der Dorfgemeinschaft aufgeführt.

 

Viele Grüße

Karin Termünde

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